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03.07.2017: Langfristig laufende Energieeffizienz-Netzwerke bringen größte Erfolge

Das Symposium „Lernende Energieeffizienz-Netzwerke – Schneller die Energiekosten senken und zugleich das Klima schützen“ am 28. Juni 2017 in Karlsruhe anlässlich der Energieeffizienz-Messe und des Energieeffizienz-Kongresses war für Energieeffizienz-Netzwerker eine Fundgrube an guten und praxisnahen Ideen und Erfahrungen für ihre Arbeit.

  • Energieeffizienz-Netzwerke werden speziell in drei Bundesländern gefördert: Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen. Einige andere fördern indirekt über Beratung und Information seitens Dritter.
  • Zwei Unternehmen aus Effizienz-Netzwerken, die mehr als acht Jahre unterwegs sind, berichteten über die Vorteile der Langfristigkeit der Netzwerkteilnahme: hohes Vertrauen unter den Teilnehmern, sehr gute Ratschläge, es dauert, die Menge der Effizienz-Optionen umzusetzen, neue grundlegende Ideen – auch in den Prozesstechniken – werden angeregt. Die erreichten Effizienzfortschritte lagen bei mehr als acht Jahren im Durchschnitt bei 2,5 bis 4 Prozent pro Jahr.
  • Das web-basierte Tool „LEENCycle“ minimiert den Aufwand für die Erhebung der Effizienzmaßnahmen, die Zielsetzung und das Monitoring (inklusive Bericht) in einem einzigen Werkzeug. Dies wird derzeit von 100 Betrieben angewandt. Es ist kostenfrei für Teilnehmer in Energieeffizienz-Netzwerken.
  • Contracting ist im Zusammenspiel mit Bürgschaftsbanken eine inzwischen sehr erprobte Finanzierungs- und Investitionsoption und durch Bündelung von Einzelinvestitionen bei Netzwerkunternehmen besonders attraktiv.     
  • Die für eine professionelle Umsetzung von Energieeffizienzlösungen geplanten Richtlinien ISO 50002 (Durchführung von Audits), 50004 (Umsetzung eines EMS) und 50006 (Monitoring von Energieeffizienz-Fortschritten) sind bei Lernenden Energieeffizienz-Netzwerken in ihren Anforderungen bereits alle erfüllt.

Alle Vorträge sind auf der Homepage sind auf unserer Veranstaltungsseite und bei der Arbeitsgemeinschaft Energieeffizienz-Netzwerke Deutschland (AGEEN)  veröffentlicht.

Veranstalter waren das Fraunhofer ISI, das Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien (IREES) sowie die Arbeitsgemeinschaft Energieeffizienz-Netzwerke Deutschland (AGEEN). Die Veranstaltung wurde vom Bundesumweltministerium gefördert.


21.12.2016: Erfahrungsaustausch zur energieeffizienten Trocknung in der Produktion

Das dritte Prozesstechnik-Forum der Lernenden Energieeffizienz-Netzwerke Deutschlands fand am 9. November 2016 in Kassel statt. Insgesamt 43 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft und Forschung tauschten ihre Erfahrungen zur energieeffizienten Entfeuchtung und Trocknung in verschiedenen Produktionsprozessen und Branchen aus.

In vier Workshops wurden praxisnahe Möglichkeiten der Energieeffizienz im Bereich der Trocknung inklusive wichtiger vor- und nachgelagerter Prozessschritte vorgestellt und diskutiert:

  • Thermische Trocknung und ihre Energieeffizienzpotenziale
  • Mechanische Entfeuchtung und ihre Energieeffizienzpotenziale
  • Messen, Steuern, Regeln in der Trocknungstechnik am Beispiel der Lebensmittelverarbeitung
  • Einkauf, Lebenszykluskosten und Rentabilität sowie Finanzierung bei Energieeffizienz-Investitionen von Trocknungsanlagen

Die Dokumente zum Prozesstechnik-Forum können Sie auf unserer Veranstaltungsseite herunterladen.

Bei Fragen zu dieser Veranstaltung können Sie sich gerne per E-Mail an das Projektteam von LEEN100plus wenden.


06.12.2016: Gütesiegel der AGEEN für 16 Netzwerke

In den letzten zwei Jahren sind in Deutschland knapp 100 Energieeffizienz-Netzwerke entstanden. Bis Ende 2020 sollen es gemäß einer Selbstverpflichtung der deutschen Wirtschaft 500 solcher Netzwerke sein. Von diesen erwarten die Unterzeichner der Selbstverpflichtung – die Bundesregierung und 21 Wirtschaftsverbände – einen um 75 Petajoule verminderten Energiebedarf (das entspricht einem Verbrauch von etwa 800.000 Haushalten) und eine Reduktion der CO2-Emissionen um 5 Millionen Tonnen. Die Arbeitsgemeinschaft Energieeffizienz-Netzwerke Deutschland e.V. (AGEEN) hat erstmalig 16 dieser Energieeffizienz-Netzwerke ausgezeichnet, die aufgrund Ihrer Arbeitsweise besonders geeignet sind, zu den Zielen der Selbstverpflichtung beizutragen. Für diese Auszeichnung muss ein Netzwerk elf Kriterien erfüllen.

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Prof. Eberhard Jochem, Vorstandsvorsitzender der AGEEN, betont: „Das Gütesiegel ist für die Teilnehmer der Netzwerke eine Art Sicherheit für einen professionellen Netzwerkbetrieb, um ihre Energiekosten erheblich zu senken und die CO2-Emissionen zu vermindern.“ Das seit mehr als zehn Jahren in Deutschland erprobte Netzwerk-Konzept überzeuge jeden Energieverantwortlichen schon nach wenigen Netzwerktreffen. Eckpfeiler des Erfolgs sind das Audit, die unternehmensspezifische Zielsetzung, ein Netzwerkziel, der jährliche Zielpfad, die regelmäßigen Treffen von zehn bis 15 Unternehmen mit Erfahrungsaustausch und jeweiliger Betriebsbegehung sowie das jährliche Monitoring.

Die ausgelobten Energieeffizienz-Netzwerke werden infolge der beschleunigten Energiekostensenkung zusätzliche Gewinne einfahren. Dadurch wird die Wettbewerbsfähigkeit jedes Teilnehmers langfristig gestärkt. Bei Mitarbeitern und Kunden können die Teilnehmer und das Netzwerk bei den Aspekten Ressourceneffizienz und Klimaverantwortung punkten. Manche Kunden werden in Zukunft den CO2-Fußabdruck des zugelieferten Produkts verlangen, dann sind die Teilnehmer bestens gewappnet.

Paul Fay, stellvertretender Vorsitzende der AGEEN ergänzt: „Wir erwarten durch das Gütesiegel auch mehr Markttransparenz bei den Angeboten zu Energieeffizienz-Netzwerken. Es wird sich herumsprechen, dass die Netzwerke mit Gütesiegel in aller Regel sehr gute Ergebnisse bei der Energiekosten-Senkung erreichen.“

Unter den 16 deutschen ausgezeichneten Netzwerken sind als Netzwerkträger namhafte Energieversorger wie EnBW und E.ON zu finden, ebenso Fachhochschulen, Ingenieur-Büros, Industrie- und Handelskammern, Stadtverwaltungen, Energieagenturen, Wirtschaftsförderer und Wirtschaftsplattformen. Die fünf weiteren ausgelobten Netzwerke in Österreich haben alle größere Energieversorgungsunternehmen als Netzwerkträger, denn ein österreichisches Gesetz fordert, dass alle Energieversorger eine jährliche Effizienzverbesserung von durchschnittlich 0,6 Prozent ihrer Kunden nachweisen müssen.

Ausgezeichnete Energieeffizienz-Netzwerke in Deutschland:

Ausgezeichnete Energieeffizienz-Netzwerke in Österreich:


01.12.2016: LEEN liefert Daten für Benchmarking-Plattform der EU-Kommission

Am 30. November 2016 hat die EU-Kommission die De-risking Energy Efficiency Platform vorgestellt. Auf dieser kostenlosen Benchmarking-Seite können Unternehmen, Investoren und politische Entscheider auf der Grundlage von mehr als 7.800 umgesetzten Maßnahmen prüfen, welche Investitionen in Energieeffizienz sich besonders lohnen – ob im Hinblick auf eine schnelle Amortisationszeit oder möglichst viel Rentabilität.

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Die De-risking Energy Efficiency Platform (DEEP) wurde von der Energy Efficiency Financial Institutions Group (EEFIG) entwickelt. Diese Arbeitsgruppe wurde 2013 von der EU-Kommission und der Finanz-Initiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP FI) gegründet, um das Verständnis für die Risiken und Vorteile von Energieeffizienzinvestitionen zu verbessern. Insgesamt arbeiten hier mehr als 30 Projektpartner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammen.

In die DEEP-Datenbank sind reale Zahlen aus mehr als 7.800 Energieeffizienzprojekten eingeflossen, die in den vergangenen Jahren in Industrieunternehmen und im Gebäudebereich umgesetzt wurden. Der größte Teil der Daten stammt aus der Europäischen Union, einige auch aus anderen Ländern, zumeist aus den USA. Für Deutschland stammen die Daten größtenteils aus den Lernenden Energieeffizienz-Netzwerken.

Auf der Basis dieser Daten können Unternehmen und Investoren in spezifischen Benchmarks beispielsweise erkennen, nach wie vielen Jahren sich bestimmte Investitionen in Energieeffizienzprojekte durchschnittlich amortisieren beziehungsweise rentieren. Die spezifischen Daten lassen sich als grafisch aufbereitete Fact Sheets herunterladen. So hilft die Plattform dabei, die Realisierbarkeit und die Risiken einzelner Projekte und Projektbündel einzuschätzen.

Weitere Informationen gibt es in der Presseinformation des Fraunhofer ISI.


14.11.2016: Windhund-Verfahren der Förderung für Lernende Energieeffizienz-Netzwerke beendet

Das Bundesumweltministerium fördert Lernende Energieeffizienz-Netzwerke (LEEN-Netzwerke) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative mit mehreren Maßnahmen. Unter anderem werden die 123 teilnehmenden Betriebe der ersten zehn und gegebenenfalls eines elften LEEN-Netzwerke, die seit 2015 gegründet wurden, für ein Energieaudit beziehungsweise eine Umsetzungsberatung mit bis zu 4.000 Euro bezuschusst.

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Die Förderung war als Windhund-Verfahren für jene Netzwerke angelegt, die als erstes die LEEN-Kriterien von mindestens zehn Teilnehmern unter Vertrag haben und eine Mindestlaufzeit von drei Jahren vereinbaren. Diese elf Netzwerke sind:  

Weitere sich gründende und entstandene Netzwerke erhalten – auf Anfrage – intensive fachliche Unterstützung zur Netzwerkinitiierung und zum Netzwerkbetrieb durch das Projektteam des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI und der Stiftung für Ressourceneffizienz und Klimaschutz (STREKS).

Drei der Netzwerke haben bereits ihre Zielvereinbarungen verabschiedet:

Prof. Dr.-Ing. Harald Bradke, Projektleiter am Fraunhofer ISI, kommentierte diese Zielsetzung: „Ähnliche Zahlen konnten wir auch bei früheren Netzwerken beobachten: Teilnehmende Unternehmen haben einen doppelt so schnellen Effizienzfortschritt gegenüber denjenigen, die nicht netzwerken.“ Prof. Eberhard Jochem vom Projektteam ergänzt: „Drei, vier Jahre Netzwerk-Laufzeit sind nur ein Anfang. Wir kennen Unternehmen, die schon zehn Jahre netzwerken – und ihre Erfolge sind exzellent: 30 bis 40 Prozent Effizienzgewinn und gleiche Zahlen für die CO2-Minderung. Da beginnt wirklich Energiewende mit Gewinn in der Industrie.“


21.06.2016: Dritter Workshop zur Initiierung von Energieeffizienz-Netzwerken

Am Dienstag, dem 21. Juni 2016, nahmen in Frankfurt/Main rund 30 Interessierte am dritten Workshop zur Initiierung von Energieeffizienz-Netzwerken teil. Ziel dieses Workshops war, Personen und Institutionen, die am Beginn einer Netzwerkinitiierung stehen oder diese planen, Erfahrungen und Informationen darüber zu vermitteln, wie der Aufbau eines Energieeffizienz-Netzwerks und die Akquisition der Teilnehmer effizient und erfolgreich gestaltet werden können. Auch die Gelegenheit für Diskussion und Nachfragen wurde intensiv genutzt.

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Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Prof. Eberhard Jochem gab Katharina Mattes (Fraunhofer ISI) eine allgemeine Einführung zu Energieeffizienz-Netzwerken und einen Überblick zu den Initiierungserfahrungen aus dem Projekt 30 Pilot-Netzwerke. Prof. Eberhard Jochem (Stiftung für Ressourceneffizienz und Klimaschutz) stellte anschließend vor, in welchem Kontext Informationsveranstaltungen sinnvoll sind und wie sie erfolgreich organisiert werden können.

Im Anschluss an die Mittagspause moderierte Prof. Eberhard Jochem eine Podiumsdiskussion mit erfahrenen Initiatoren zu ihren speziellen Erfahrungen beim Aufbau von regionalen und Branchen-Netzwerken für größere und kleinere Betriebe. Teilnehmer der Podiumsdiskussion waren Armin Schreijäg (Sales & Solutions GmbH der EnBW AG), Ilja Lifschiz (IHK Karlsruhe), Andreas Gerspacher (Stiftung für Ressourceneffizienz und Klimaschutz) und Dr. Michael Brand (IZES gGmbH). Dabei lag der Fokus insbesondere auf den zentralen Argumenten für eine erfolgreiche Akquise, dem Einfluss des Akquisitionsbudgets auf die Aktivitäten sowie den gemachten Erfahrungen der Netzwerkinitiatoren. Abschließend wurde in kleineren Gruppen die speziellen Aspekte von KMU-Netzwerken (Michael Mai, Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien IREES) und Branchennetzwerken (Eberhard Jochem) vorgestellt.

Alle Vorträge finden Sie im Downloadbereich unserer Webseite.

Im Herbst bieten wir voraussichtlich im Raum Hannover einen weiteren Workshop zur Initiierung vonEnergieeffizienz-Netzwerken an.


14.04.2016: Energieeffizienz-Netzwerke fördern Innovationen

Im Rahmen der Berliner Energietage organisierten das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI und die Initiative Energieeffizienz-Netzwerke gemeinsam die Veranstaltung „Energieeffizienz-Netzwerke – Chancen für die deutsche Wirtschaft und für den Klimaschutz“. Vertreter von Industrieverbänden sowie aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft beleuchteten gestern unterschiedliche Aspekte der Energieeffizienz-Netzwerke und berichteten von ihren Erfahrungen im Rahmen von Vorträgen und drei Podiumsdiskussionen.

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Zum Einstieg in die Veranstaltung „Energieeffizienz-Netzwerke – Chancen für die deutsche Wirtschaft und für den Klimaschutz“ betonte Ulrich Benterbusch (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie), dass Energieeffizienz-Netzwerke von zentraler Bedeutung seien, um die Ziele des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE) und des Aktionsprogramms Klimaschutz 2020 für den Bereich der Industrie zu erreichen. Die Netzwerke seien ein Instrument von der Wirtschaft für die Wirtschaft: Die Anbieter der Netzwerke, also Netzwerkinitiatoren und Netzwerkträger, seien vor allem Akteure aus der Beratungs- und Energiewirtschaft, von Industrie- und Handelskammern sowie von Wirtschaftsplattformen; Netzwerkteilnehmer seien Betriebe aus der Industrie und aus anderen Wirtschaftsbranchen.

Den Nutzen von Energieeffizienz-Netzwerken für Industriebetriebe und Energiewirtschaft erläuterten Dr. Eberhard von Rottenburg (Bundesverband der Deutschen Industrie) und Dr. Jan Witt (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft). Durch die Netzwerkteilnahme würden die Teilnehmer rentable Energieeffizienzmaßnahmen wesentlich schneller umsetzen und ihre Energiekosten etwa doppelt so schnell senken wie der Durchschnitt ihrer Branche. Häufig würden mit den Energieeinsparmaßnahmen Produktivität und Qualität gesteigert, auch das Unternehmensimage bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie in ihrem Umfeld verbessere sich – und all diese Effekte trügen zu einer besseren Wettbewerbsposition bei. Dr. Jan Witt hob hervor, dass Energieversorger als Netzwerkträger viele Kenntnisse über die Prozesse und Entscheidungsroutinen der teilnehmenden Unternehmen gewönnen und somit ihre Dienstleistungen besser auf den Bedarf ihrer Industriekunden zuschneiden könnten.

Prof. Dr. Harald Bradke (Fraunhofer ISI) berichtete über die bisherigen Ergebnisse aus den Lernenden Energieeffizienz-Netzwerken: Gruppenintelligenz bringe erfahrungsgemäß mehr als Einzelintelligenz, zudem sei die Teilnahme an Netzwerken sehr kosteneffizient für den Betrieb und eine zeiteffiziente Fortbildung für den Energieverantwortlichen. Durch innovative Lösungen gebe es ständig neue Effizienzpotenziale und Kosteneinsparungen, auch komplexere Lösungen würden entstehen – und von den Unternehmen bei ihren Anlagen- und Maschinenlieferanten eingefordert. Viele Teilnehmer reflektierten die Energieeffizienz ihrer eigenen Produkte oder ihre Kompetenz, um neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.

Erfahrungsberichte und Ratschläge in drei Podiumsdiskussionen

Über ihre Erfahrungen in regionalen, branchen- und konzerninternen Energieeffizienz-Netzwerken berichteten drei Teilnehmer von Netzwerken: Dr. Armin Seitz (Moll Marzipan GmbH), Dirk Woidt (Hydro Aluminium Rolled Products GmbH) und Hubert Hermelingmeier (Miele & Cie. KG). Als Vertreter von Netzwerkträgern gaben Lutz Lohmann (Sales & Solutions GmbH der EnBW AG), Erik Pfeifer (IHK Berlin) und Christian Otto (Bundesverband der Energie-Abnehmer) ausgehend von ihren Erfahrungen Ratschläge für die Gewinnung von Unternehmen in den Netzwerken.

 

Im Dezember 2014 unterzeichneten die Bundesregierung und 20 Wirtschaftsverbände die Vereinbarung, bis 2020 insgesamt 500 Energieeffizienz-Netzwerke zu gründen. Obwohl Energieeffizienz-Netzwerke eine positive Wirkung auf Investitionen, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit haben können, lief die Gründung bisher eher schleppend an: 2015 wurden etwa 30 Netzwerke gegründet, im ersten Quartal 2016 entstanden rund 20 weitere. Wie sich dieser Prozess auf 90 neue Netzwerke im Jahr 2016 beschleunigten lässt, beleuchteten Dr. Hans Joachim Ziesing (AG Energiebilanzen), Dr. Sven Reinhardt (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit), Ulrich Benterbusch (BMWi), Dr. Eberhard von Rottenburg (BDI) und Mark Becker (Deutscher Industrie- und Handelskammertag) in der abschließenden Podiumsdiskussion: Gute Möglichkeiten wären, die großen Energieversorgungsunternehmen als Netzwerkträger zu gewinnen sowie die Großkonzerne mit zahlreichen Produktionsstätten und die Energiearbeitsgruppen der Verbände zur Teilnahme zu bewegen. Zudem empfahlen die Diskutanten ein spezielles Investitionsförderprogramm des Bundes für Effizienzinvestitionen von Netzwerkunternehmen, ein intensives Engagement der Unterzeichnerverbände auch auf Länderebene sowie eine starke Beteiligung der 79 Industrie- und Handelskammern.

Weitere Informationen und alle Dokumente zur Veranstaltung finden Sie bei den Veranstaltungen. Eine Bildergalerie gibt es in unserem Newsroom zu sehen.


09.03.2016: Vortrag zur Verbreitung und Wirtschaftlichkeit von Energieeffizienz-Maßnahmen

Am 9. März 2016 fand in Nürnberg die Fachtagung „Betriebliche Abwärmenutzung – Potenziale, Erfahrungen, Praxis“ des Bayerischen Landesamt für Umwelt statt, bei der sich etwa 35 Vertreter von kleinen und mittleren Unternehmen über die Möglichkeiten, Voraussetzungen und wirtschaftlichen Vorteile der betrieblichen Abwärmenutzung informierten.

Abwärme fällt in nahezu allen Produktionsprozessen an – durch ihre Nutzung können Betriebe ihre Energieeffizienz steigern, Kosten einsparen und so auch bei steigenden Energiepreisen wettbewerbsfähig bleiben. Häufig bleibt diese Wärme-Energie jedoch ungenutzt – vor allem, weil das Abwärmepotenzial nicht bekannt ist.

Die Abwärmenutzung gehört zu den Querschnittstechnologien, und Effizienzverbesserungen in den Querschnittstechnologien sind elementarer Bestandteil der Lernenden Energieeffizienz-Netzwerke. Katharina Mattes vom Projekt „LEEN100plus“ präsentierte in ihrem Vortrag die Verbreitung sowie Wirtschaftlichkeit von Energieeffizienz-Maßnahmen und betonte die Vorteile der Teilnahme an einem LEEN-Netzwerk für Betriebe.


29.02.2016: OWL-LEEN-Netzwerke spenden gesparte Energiekosten für Montessori Kinderhaus in Gellershagen

In Schaltjahren gibt es bekanntlich einen Tag mehr als sonst. Den diesjährigen 29. Februar nahmen die Teilnehmer der Lernenden Energieeffizienz-Netzwerke (LEEN-Netzwerke) in der Region Ostwestfalen-Lippe (OWL) zum Anlass, die an diesem Tag eingesparten Energiekosten ihrer Unternehmen zu spenden: Für die Neugestaltung der Außenanlage gehen insgesamt 1.000 Euro an das Montessori Kinderhaus in Gellershagen.

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Stellvertretend für die Unternehmen übergaben Alexander Maiß (Oskar Lehmann Plastik) und Jörg Holthöfer (arvato media) einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro an Vera Müller, Leiterin des Montessori Kinderhauses in Gellershagen. „Für uns hat sich die Teilnahme an den Netzwerken finanziell ausgezahlt. Eine Spende an gemeinnützige Institutionen wie die Kita soll verdeutlichen, dass die gesparten Energiekosten als Wertschöpfung in der Region bleiben und somit schließlich den Unternehmen und damit den Menschen in OWL zugute kommen“, so Alexander Maiß.

Vera Müller freut sich über die finanzielle Unterstützung von insgesamt sieben Unternehmen: „Von dem Geld können wir in unserer Außenanlage eine separate Bobbycar- und Kettcar-Strecke anlegen. Bislang kommen sich die größeren Kinder und die Kleinsten da manchmal ganz schön in die Quere.“

Die beiden LEEN-Netzwerke OWL III und OWL IV (die Nachfolger der zu den 30 Pilot-Netzwerken gehörenden Netzwerke OWL I und OWL II) treffen sich viermal im Jahr zu aktuellen Energieeffizienzthemen. So gibt es zum Beispiel Arbeitstreffen für Pumpentechnik, für Beleuchtung, für Druckluft, für Server und Bürotechnik. 9,1 Millionen Euro haben die 26 Unternehmen der beiden Netzwerke investiert, wodurch sie jährlich 3,4 Millionen Euro Energiekosten einsparen. Wenn die optimierten Anlagen nur zwölf Jahre in Betrieb sind, bleiben somit gut 40 Millionen Euro an Einsparungen. „Von den Einsparungen können jetzt in den Unternehmen neue Effizienzmaßnahmen finanziert und weitere Energie eingespart werden“, so Peter Brünler, Projektleiter und Moderator der Energieeffizienz-Netzwerke bei Energie Impuls OWL.

Weitere Informationen gibt es unter www.energie-impuls-owl.de.


24.02.2016: Börse der Energieeffizienz-Netzwerke bei der AGEEN gestartet

Die schwierigste Phase eines Energieeffizienz-Netzwerks ist seine Gründung, also die Akquisition der erforderlichen teilnehmenden Unternehmen für das Netzwerk. Der Grund: Die Unternehmen kennen das Angebot dieser neuen Dienstleistung sowie die erheblichen Vorteile einer Netzwerkteilnahme noch nicht. Und selbst wenn sie es wissen: Wohin sollen sie sich wenden in ihrer Region? Wo sind erfahrene Netzwerkträger? Um hier zu helfen, hat die AGEEN eine Börse für Energieeffizienz-Netzwerke entwickelt und zum 11. Februar 2016 freigeschaltet. Hier findet jedes interessierte Unternehmen – ob KMU oder großes Unternehmen – sein regionales Energieeffizienz-Netzwerk.

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Häufig haben die Initiatoren eines Netzwerks zwar fünf, sechs Verträge von teilnahmewilligen Unternehmen – aber die letzten erforderlichen Unternehmen zu gewinnen, wird zu einer Herausforderung, weil die ersten Unterzeichner ungeduldig werden. Auch möchte manchmal ein einzelnes Unternehmen, das vom Nutzen der Energieeffizienz-Netzwerke gehört hat, wissen, ob ein solches Netzwerk gerade in seiner Region entsteht beziehungsweise entstanden ist, um noch mit einsteigen zu können. Für derartige Fälle bietet die AGEEN (Arbeitsgemeinschaft der Energieeffizienz-Netzwerke Deutschland e.V.) drei Möglichkeiten der Vermittlung an:

  • Unternehmensbörse: Sie sind ein interessiertes Unternehmen, das in seiner Region an einem Netzwerk teilnehmen möchte, und suchen eine Vermittlung? In unserer Deutschlandkarte finden Sie die Möglichkeiten in Ihrer Region. Diese Landkarte und ihre Eintragungen werden regelmäßig aktualisiert.
  • Unternehmensvermittlung: Sie haben als Netzwerkträger bereits sieben oder acht Unternehmen für Ihr Netzwerk gewonnen, aber zwei oder drei weitere Teilnehmer wären wegen der Vielfalt an Erfahrungen und Betriebsbesichtigungen wesentlich besser? Schreiben Sie uns, wo Sie Ihr Netzwerk gerade gründen. Wir sprechen die Verbände der Unterzeichner der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke und andere Akteure an und versuchen, Ihnen drei oder mehr geeignete Unternehmen in Ihrer Region zu nennen.
  • Fusion von zwei sich gründenden Netzwerken: Zwei Netzwerkträger akquirieren in der gleichen Region, bei beiden stagniert die Akquisition bei Vertragszahlen zwischen vier und sieben Verträgen. Vielleicht wissen Sie vom anderen Netzwerkträger – vielleicht auch nicht. Zur Information schauen Sie bitte unsere Landkarte an. Wenn Sie ein Zusammengehen mit dem anderen Netzwerkträger erwägen, weil sonst die ersten Teilnehmer wieder abspringen, und Sie möchten, dass wir Sie dabei unterstützen, schreiben Sie uns!

21.01.2016: Erster Workshop zur Initiierung von Energieeffizienz-Netzwerken

Am Donnerstag, dem 21. Januar 2016, nahmen in Frankfurt/Main rund 40 Interessierte am ersten Workshop zur Initiierung von Energieeffizienz-Netzwerken teil. Ziel dieses Workshops war, Personen und Institutionen, die am Beginn einer Netzwerkinitiierung stehen oder diese planen, Erfahrungen und Informationen darüber zu vermitteln, wie der Aufbau eines Energieeffizienz-Netzwerks und die Akquisition der Teilnehmer effizient und erfolgreich gestaltet werden können. Auch die Gelegenheit für Diskussion und Nachfragen wurde intensiv genutzt.

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Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Prof. Harald Bradke gab Ursula Mielicke (Fraunhofer ISI) eine allgemeine Einführung zu Energieeffizienz-Netzwerken und einen Überblick zu den Initiierungserfahrungen aus dem Projekt 30 Pilot-Netzwerke. Prof. Eberhard Jochem (Stiftung für Ressourceneffizienz und Klimaschutz) stellte anschließend vor, in welchem Kontext Informationsveranstaltungen sinnvoll sind und wie sie erfolgreich organisiert werden können.

Im Anschluss an die Mittagspause moderierte Prof. Eberhard Jochem eine Podiumsdiskussion mit erfahrenen Initiatoren zu ihren speziellen Erfahrungen beim Aufbau von regionalen und Branchen-Netzwerken für größere und kleinere Betriebe. Teilnehmer der Podiumsdiskussion waren Sarah Bäumchen (Wirtschaftsvereinigung Metalle), Lutz Lohmann (Sales & Solutions GmbH der EnBW AG), Dieter Prosik (Stadt Ettlingen) und Klaus Meyer (Energie Impuls OWL e.V.). Themen waren unter anderem der Status des Energieaudits der Teilnehmerbetriebe, die Bepreisung der Netzwerkteilnahme und die zentralen Argumente für eine erfolgreiche Akquise. Abschließend wurde in kleineren Gruppen die speziellen Aspekte von KMU-Netzwerken (Michael Mai, Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien IREES) und Branchennetzwerken (Sarah Bäumchen, Wirtschaftsvereinigung Metalle) vorgestellt.

Alle Vorträge finden Sie im Downloadbereich unserer Webseite.

Aufgrund der großen Nachfrage für diesen Termin bieten wir am 26. April 2016 einen weiteren Workshop zur Initiierung vonEnergieeffizienz-Netzwerken an.


03.12.2015: Jahrestag der Initiative für 500 Energieeffizienz-Netzwerke

Heute vor einem Jahr haben Bundesregierung und Wirtschaft eine Vereinbarung unterzeichnet, bis 2020 insgesamt 500 Energieeffizienz-Netzwerke zu gründen. Aktuell sind es jedoch noch nicht mehr als 30 Netzwerke. Einen wesentlichen Grund sieht Ursula Mielicke vom Projekt „LEEN100plus“ darin, dass das Pflicht-Energieaudit für die rund 50.000 Betriebe und die beratenden Ingenieure ganz oben auf der Prioritätenliste stand. „Diese Anstrengungen waren wichtig, nun sollte jedoch die Realisierung der Maßnahmen im Vordergrund stehen. Diese kann durch eine Netzwerkteilnahme mit Umsetzungsberatung, Erfahrungsaustausch und dem jährlichen Monitoring unterstützt werden, wodurch sich die Senkung der Energiekosten sogar noch beschleunigen lässt.“ Ursula Mielicke hielt gestern im Rahmen des Deutschen Kongresses für Energieeffizienz in Köln die Keynote zum Thema „Lernende Energieeffizienz-Netzwerke – Energiekosten schneller senken im langjährigen Erfahrungsaustausch unter Kollegen“. Unter anderem erläuterte sie das Konzept der Energieeffizienz-Netzwerke und schilderte den praktischen Nutzen für alle beteiligten Akteure.

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Von den etwa 30 seit Dezember 2014 gegründeten Energieeffizienz-Netzwerken arbeitet die Hälfte nach dem hohen LEEN-Standard (LEEN-Klassik und Mari:e/LEEN-Kompakt), diese Netzwerke werden vom Projekt „LEEN100plus“ und von der EnBW begleitet. Ein Viertel der Energieeffizienz-Netzwerke setzt sich aus kleineren und mittleren Betrieben zusammen, die häufig von Industrie- und Handelskammern gegründet oder mit-initiiert werden. Unter den Netzwerken finden sich auch ein erstes Branchennetzwerk aus der Nichteisen-Industrie sowie ein konzerninternes Netzwerk der Firma ThyssenKrupp. Darüber hinaus sind weitere Energieeffizienz-Netzwerke in Österreich gestartet. Mehrere Netzwerkinitiatoren sind dabei, den potenziellen Teilnehmerbetrieben den großen Nutzen der Energieeffizienz-Netzwerke zu erläutern und sie für eine Teilnahme zu gewinnen.

Das Projektteam von Fraunhofer ISI, IREES (Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien) und STREKS (Stiftung für Ressourceneffizienz und Klimaschutz) hat langjährige Erfahrung in der Initiierung und im Betrieb von Energieeffizienz-Netzwerken. Es berät und unterstützt jeden Netzwerkinitiator im Rahmen der Initiative 500 Netzwerke. Aufgrund der Projektförderung durch das Bundesumweltministerium ist diese Unterstützung für die Initiatoren kostenfrei. Interessierte Initiatoren weiterer Netzwerke können unter Downloads Arbeitshilfen aus den Projekten „LEEN100plus“ und „Mari:e“ herunterladen, die zur Unterstützung bei der Initiierung und Durchführung von Energieeffizienz-Netzwerken dienen.


06.11.2015: Noch fünf Netzwerke können eine finanzielle Förderung erhalten

Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 insgesamt 500 Energieeffizienz-Netzwerke zu starten, um somit einen wertvollen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten. Das Projekt LEEN100plus trägt zur Erreichung dieses Ziels bei, indem es die Initiierung von LEEN-Netzwerken unterstützt. Die Teilnehmerbetriebe der ersten zehn LEEN-Netzwerke erhalten neben der lizenzfreien Nutzung des LEEN-Managementsystems eine finanzielle Förderung, die für das Energieaudit oder eine Umsetzungsberatung verwendet werden kann (bis zu 4.000 Euro pro Betrieb). Aktuell können noch fünf Netzwerke diese finanzielle Förderung erhalten. 

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Wer die Chance dieser finanziellen Förderung der „ersten Zehn“ nutzen und an einem Lernenden Energieeffizienz-Netzwerk teilnehmen oder ein solches  initiieren möchte, kann sich gerne unter leen100plus@isi.fraunhofer.de melden − auch, wenn die notwendige Teilnehmerzahl von zehn Betrieben noch nicht erreicht ist.

Alle Netzwerkinitiatoren und Interessierte sind außerdem zum ersten Workshop zur Initiierung von Energieeffizienz-Netzwerken am 21. Januar 2016 in Frankfurt/Main eingeladen.


30.09.2015: Auszeichnung für neue Energieeffizienz-Netzwerke

Bei der Jahreskonferenz der Lernenden Energieeffizienz-Netzwerke am 29. September 2015 in Berlin tauschten sich rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über ihre Erfahrungen in den Netzwerken und über Perspektiven für weitere Netzwerke aus. Zudem wurden sechs LEEN-Netzwerke ausgezeichnet, die in den vergangenen zwölf Monaten gegründet wurden.

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Die Jahreskonferenz der Lernenden Energieeffizienz-Netzwerke (LEEN-Netzwerke) fand im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) statt. Die vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI und von der Stiftung für Ressourceneffizienz und Klimaschutz (STREKS) ausgerichtete Veranstaltung lockte rund 200 Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen, aus der Beratungs- und Bankenwirtschaft sowie aus Politik und Verbänden nach Berlin. Sie informierten sich über den aktuellen Stand der Entwicklung der LEEN-Netzwerke für größere Unternehmen (LEEN-Klassik) und KMU (bezeichnet mit „Mari:e – Mach‘s richtig: energieeffizient“).

Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im BMUB, bezeichnete den Standard der LEEN-Netzwerke als Messlatte für neu entstehende Energieeffizienz-Netzwerke, denn die Ergebnisse eines Durchschnittsunternehmens aus den 30 Pilot-Netzwerken seien beachtlich: „Nach drei bis vier Jahren werden etwa 1.000 Tonnen CO2 eingespart und die Energiekosten doppelt so schnell gesenkt wie der Durchschnitt der deutschen Unternehmen. Wenn wir diese Erfahrungswerte auf 500 Netzwerke hochrechnen, können wir bis zum Jahr 2020 fünf Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen einsparen. Dies ist ein großer Beitrag zu unseren Klimaschutzzielen“, sagte die Staatssekretärin.

Prof. Dr.-Ing. Eberhard Jochem (Vorstand der Stiftung STREKS) erläuterte, dass das Projekt „LEEN100plus“ allen sich gründenden Netzwerken ermögliche, die lange getesteten rund 100 Arbeitshilfen und 20 Berechnungs-Tools kostenfrei zu nutzen. Außerdem würden die ersten zehn neuen LEEN-Netzwerke mit jeweils 4.000 Euro pro Teilnehmer bezuschusst – vier davon seien noch für weitere Bewerbungen offen. „Von den LEEN-Netzwerken gehen viele innovative Produkt-, Verfahrens- und Organisationsideen aus“, sagte Jochem. Als Beispiele nannte er hocheffiziente Ventilatoren, ein Energiemess- und Energiemanagementsystem für KMU, Neuerungen bei der Pulverlackierung sowie die Kampagnen „Energie-Scouts“ für Azubis und „Energiepartner“ für den Produktionsbereich. So würden die LEEN-Netzwerke zu Innovationsbeschleunigern mit vielen Ideen für die Technologieproduzenten.

Stefan Besser, im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zuständig für die Initiative von Bundesregierung und Wirtschaftsverbänden, 500 Energieeffizienz-Netzwerke bis 2020 zu gründen, berichtete über den Stand dieser Initiative – rund 300 Tage nach ihrer Unterzeichnung: Viele Netzwerke hätten seit Dezember 2014 ihre Arbeit aufgenommen oder befänden sich derzeit in der Gründungsphase. Die an der Netzwerkinitiative beteiligten Verbänden und Kammern arbeiteten aktiv daran, dieses Engagement zu unterstützen und weitere Netzwerke ins Leben zu rufen. Der Mindeststandard zur Anerkennung als Energieeffizienz-Netzwerk sei definiert und die Internetseite der Initiative seit einigen Tagen online. Über die Geschäftsstelle der Initiative würde in den kommenden Wochen entschieden.

Die in den vergangenen zwölf Monaten entstandenen sechs LEEN-Netzwerke wurden von MinDir Franzjosef Schafhausen (BMUB) ausgezeichnet. Er überreichte Teilnahmeurkunden an Vertreterinnen und Vertreter von sechs Netzwerken, die ihre Arbeit aufgenommen haben:

  • Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerk Frankfurt Rhein-Main
  • EnBW Netzwerk Energieeffizienz Schwaben
  • EnergieEffizienz-Netzwerk für Ettlinger Unternehmen
  • EnergieEffizienz-Netzwerk Südwestfalen I
  • Energieeffizienz-Netzwerk der IHK zu Lübeck
  • Energieeffizienz-Netzwerk für Unternehmen in Bayern

In seiner Laudatio lobte Schafhausen die Initiatoren, Netzwerkträger und Unternehmen dafür, dass sie konsequent vom vorgeschriebenen Energieaudit über das Netzwerkziel, den regelmäßigen Erfahrungsaustausch und Betriebsbegehungen bis hin zum jährlichen Monitoring ihre Energiekosten und die Emissionen mit Gewinn senkten. Pro Betrieb und Jahr könnten durch die Netzwerkteilnahme im Durchschnitt 180.000 Euro an Energiekosten eingespart werden. Darüber hinaus unterstütze das Projekt „LEEN100plus“ die Initiative für 500 Netzwerke mit der kostenfreien Zur-Verfügung-Stellung des LEEN-Managementsystems und mit kostenfreier Beratung bei der Netzwerkgründung.

In der Schweiz, wo die Idee der Energieeffizienz-Netzwerke in den 1980er Jahren entstanden ist, ist ihre Marktdurchdringung – auch bei KMU – schon wesentlich weiter fortgeschritten als in Deutschland. Dr. Armin Eberle von der Energie-Agentur der Wirtschaft berichtete über das Erfolgsgeheimnis: Bei Teilnahme an einem Netzwerk und individueller Zielsetzung gebe es eine Befreiung von der CO2-Abgabe (derzeit 60 Schweizer Franken je Tonne) und von Detailvorschriften der Kantone. Das sei ein Ansporn für die Netzwerkteilnehmer, sich ständig neue Ziele zu setzen – und diese zu erreichen. Gemessen an der Schweiz bestehe in Deutschland ein Potenzial von 25.000 Teilnehmerbetrieben in den großen Netzwerken und der gleichen Anzahl bei KMU.

Wie sich Netzwerke am besten starten lassen, zeigte eine von Helmut Sendner (Zeitschrift Energie & Management) moderierte Podiumsdiskussion: Otto Klatte (EnBW AG), Nicole Meier (IHK Heilbronn-Franken), Marcel Wickart (Elektrizitätswerk der Stadt Zürich), Christian Metzger (Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA) und Mareike Hoffmann (ÖKOTEC Energiemanagement GmbH) konnten auf Basis ihrer Netzwerkerfahrung den Zuhörern einige Tipps geben: Wichtige Elemente seien eine Info-Veranstaltung mit einer hochgestellten Persönlichkeit der Region und mit dem Energiemanager eines Unternehmens mit längerer Erfahrung in einem Netzwerk, die persönliche Kommunikation mit den Energiemanagern der potenziell teilnehmenden Betriebe sowie die Information der Geschäftsführer oder Inhaber, beispielsweise im Rahmen der jährlichen Gespräche mit der Hausbank oder den Stadtwerken.

Nachmittags widmeten sich zwei parallele Veranstaltungen den Erfahrungen aus der Praxis: In der Session „LEEN-Klassik“ informierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über Netzwerke für größere Betriebe mit mehr als 500.000 Euro Energiekosten pro Jahr. Einblicke in die Praxis lieferten Volker Korten (BSH-Hausgeräte GmbH), Prof. Dr.-Ing. Ulrich Wagner (Technische Universität München, Forschungsstelle für Energiewirtschaft) sowie Thomas Wagner (EnBW AG). Die Session „Mari:e/LEEN-Kompakt“ bot Informationen für kleinere Betriebe mit bis zu 500.000 Euro Energiekosten pro Jahr. Hier berichteten Nicole Meier (IHK Heilbronn-Franken), Kathrin Ostertag (IHK Lübeck), Rainer Hertel (Interessengemeinschaft Energieeinkauf Lübeck) und Andreas Lahme (Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold) über ihre Erfahrungen und sich öffnende Perspektiven.

Weitere Informationen und alle Materialien zur Konferenz sind unter www.energie-effizienz-netzwerke.de/een-de/aktuelles/meldungen/veranstaltungen.php zu finden.  


22.07.2015: Bundesregierung fördert weitere Lernende Energieeffizienz-Netzwerke

Lernende Energieeffizienz-Netzwerke (LEEN-Netzwerke) können Unternehmen dabei helfen, hochrentable Einsparpotenziale zu finden und auszuschöpfen – und das mit relativ geringem Aufwand: Die 365 teilnehmenden Betriebe der bisherigen LEEN-Netzwerke, die vom Fraunhofer ISI begleitet wurden, waren mit dem Verhältnis von Aufwand und Nutzen zufrieden und bewerteten die Netzwerkarbeit positiv. Jetzt unterstützt das Bundesumweltministerium interessierte Unternehmen bei der Teilnahme an neuen Energieeffizienz-Netzwerken.

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Im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative fördert das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) weitere Lernende Energieeffizienz-Netzwerke (LEEN-Netzwerke) und erleichtert mit mehreren Maßnahmen die Teilnahme an neuen LEEN-Netzwerken:

  • Initiatoren und Netzwerkträger werden bei ihrer konzeptionellen Arbeit der Netzwerkentwicklung durch erfahrene Netzwerkentwickler des Projektteams kostenfrei unterstützt.
  • Die Lizenzgebühren für das LEEN-Managementsystem entfallen für alle Betriebe, die an einem LEEN-Netzwerk teilnehmen, das im Rahmen der Netzwerke-Initiative bis Ende 2017 startet.
  • Die ersten zehn LEEN-Netzwerke mit zehn bis 15 teilnehmenden Betrieben, die ab 2015 entstehen, werden mit bis zu 4.000 Euro pro Betrieb bezuschusst. Netzwerke mit nur acht oder neun teilnehmenden Betrieben, die jedoch weitere Interessenten nachweisen, können eine Teilförderung beantragen.

Detailliertere Informationen zur Förderbekanntmachung können unter Förderbedingungen eingesehen werden.

Die Erfahrungen in bestehenden oder bereits abgeschlossenen LEEN-Netzwerken zeigen, dass Unternehmen durch die Teilnahme an solchen Netzwerken schnell und kostengünstig Einsparpotenziale finden und ausschöpfen können, was zur Senkung der Treibhausgasemissionen sowie zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz führt. Bei den 365 teilnehmenden Betrieben der vom Fraunhofer ISI begleiteten 30 Pilot-Netzwerke identifizierten die energietechnischen Berater rund 3.600 rentable Energieeffizienzmaßnahmen, pro Betrieb im Durchschnitt also zehn Maßnahmen. Für deren Realisierung waren pro Betrieb im Durchschnitt knapp 600.000 Euro zu investieren, was zu Einsparungen bei den Energiekosten in Höhe von knapp 200.000 Euro pro Jahr geführt hat. Da es sich hierbei ausschließlich um Maßnahmen mit langlebiger Wirkung aus dem Bereich der Querschnittstechnologien handelt, sind drei Jahre Amortisationszeit – das heißt eine 30-prozentige Verzinsung – für die meisten Unternehmen in Ordnung bis sehr willkommen, so das Ergebnis einer Umfrage unter den Teilnehmern. Im Durchschnitt konnten die Netzwerk-Betriebe ihren energietechnischen Fortschritt von einem Prozent pro Jahr auf gut zwei Prozent pro Jahr verdoppeln.

Außenstehende vermuten oft, dass dieser Ansatz viel zu aufwendig sei, insbesondere das Monitoring. Umfragen unter den Teilnehmern der 30 Pilot-Netzwerke zeigen hingegen, dass knapp 80 Prozent den Nutzen im Verhältnis zum Aufwand als ziemlich hoch bewerten, mehr als 70 Prozent schätzen den Zeitaufwand für die Netzwerkarbeit als eher gering ein. Zudem nutzen mehr als 60 Prozent der Teilnehmer die Kontakte über die Netzwerktreffen hinaus, um sich bei ihren Kollegen von den anderen Netzwerkteilnehmern über Energieeffizienzmaßnahmen zu informieren.

Mit der Initiierung und Durchführung weiterer LEEN-Netzwerke wird die zwischen Bundesumweltministerium, Bundeswirtschaftsministerium und Wirtschaftsverbänden vereinbarte Initiative für 500 Energieeffizienz-Netzwerke unterstützt: Aufgrund der positiven Erfahrungen in bestehenden oder bereits abgeschlossenen Energieeffizienz-Netzwerken haben 20 Verbände und Organisationen der deutschen Wirtschaft und die Bundesregierung vereinbart, 500 neue Netzwerke zu gründen. Die Bundesregierung geht auf Basis der Erfahrungen mit bisherigen Energieeffizienz-Netzwerken in Deutschland davon aus, dass die Initiierung und Durchführung von 500 zusätzlichen Netzwerken zu jährlichen Einsparungen von bis zu 75 Petajoule Primärenergie beziehungsweise fünf Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 führen kann.


21.07.2015: Energieauditpflicht für Nicht-KMU − Energieeffizienz-Netzwerke bieten die Möglichkeit, eine qualifizierte Energieberatung durchzuführen

Das BAFA weist darauf hin, dass alle Unternehmen (außer kleine oder mittlere Unternehmen nach KMU-Definition der EU) verpflichtet sind, erstmals bis zum 5. Dezember 2015 ein Energieaudit durchzuführen und alle vier Jahre ein weiteres. Energieeffizienz-Netzwerke sind eine vorteilhafte Möglichkeit, eine solche qualifizierte Energieberatung vorzunehmen.

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Alle Unternehmen (bis auf kleine oder mittlere Unternehmen nach KMU-Definition der EU-Kommission) sind verpflichtet, erstmals bis zum 5. Dezember 2015 ein Energieaudit durchzuführen und − gerechnet vom Zeitpunkt des ersten Energieaudits − alle vier Jahre ein weiteres.

Im BAFA-Merkblatt für Energieaudits (Stand 8. Juli 2015) werden unter Punkt 3.2.5 Energieeffizienz-Netzwerke als eine Möglichkeit aufgeführt, in deren Rahmen eine qualifizierte Energieberatung erfolgen kann. Ein Vorteil der Energieeffizienz-Netzwerke ist, dass die über das Energieaudit hinausgehende Netzwerkarbeit zu einer Verstetigung der Energieeffizienz-Maßnahmen führt und der Energieeffizienz-Gedanke in den Betrieben implementiert wird.

Falls Unternehmen das Energieaudit bis zum 5. Dezember 2015 nicht vollständig durchgeführt haben, prüft das BAFA bei der Entscheidung über ein Bußgeld, ob es dem Unternehmen in zumutbarer Weise möglich war, das erste Energieaudit fristgemäß durchzuführen. Die Teilnahme an einem Energieeffizienz-Netzwerk, sofern diese rechtzeitig veranlasst wurde, kann im Rahmen dieser Prüfung berücksichtigt werden. 

Weitere Informationen:


01.07.2015: „Projekt des Monats“ bei NKI

Die Lernenden Energieeffizienz-Netzwerke sind von der Nationalen Klimaschutzinitiative zum „Projekt des Monats Juli 2015“ bestimmt worden.


27.05.2015: Bundesumweltministerium unterstützt Aufbau von Energieeffizienz-Netzwerken

Das Bundesumweltministerium erleichtert Unternehmen die Teilnahme an neuen Energieeffizienz-Netzwerken. Das seit August 2014 laufende Projekt „LEEN 100“ wurde mit 1,3 Millionen Euro zu „LEEN100plus“ aufgestockt. Die Hilfen für Unternehmen werden damit deutlich ausgeweitet.

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Im Rahmen des Projektes werden allen Unternehmen, die an einem LEEN-Netzwerk im Rahmen der Netzwerke-Initiative teilnehmen wollen, die erforderlichen Lizenzen für die Tools und Arbeitshilfen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Das BMUB unterstützt damit die im Dezember zwischen Bundesumweltministerium, Bundeswirtschaftsministerium und Wirtschaftsverbänden vereinbarte Netzwerke-Initiative.

LEEN steht für Lernende Energieeffizienz-Netzwerke und ist ein Netzwerke-Standard, mit dem Unternehmen ihre Energieeffizienz gegenüber dem Industriedurchschnitt wesentlich erhöhen können. Erfahrungen aus anderen Projekten haben gezeigt, dass die an LEEN teilnehmenden Unternehmen ihre Emissionen nach vier Jahren um durchschnittlich 1.000 Tonnen CO2 pro Betrieb vermindern, ihre Energiekosten im Schnitt nach vier Jahren um zehn Prozent reduzieren und ihre Energieeffizienz doppelt so schnell steigern wie der Durchschnitt der Industrie– und damit insgesamt auch ihre Wettbewerbsfähigkeit.


27.04.2015: Projekt "LEEN 100": Erstes Netzwerk für mehr Energieeffizienz startet in Frankfurt am Main

Am 24. April 2015 ist in Frankfurt am Main das erste Netzwerk im Rahmen des Projekts "Lernende Energieeffizienz-Netzwerke" (LEEN 100) gestartet. Die beteiligten Unternehmen – wollen unter anderem dazu beitragen, die CO2-Emissionen der Region zu senken und den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen. Dieses und weitere 40 geplante Netzwerke, die 2015 oder 2016 starten, werden wissenschaftlich vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, von der Stiftung für Ressourceneffizienz und Klimaschutz (STREKS) sowie vom Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien (IREES) begleitet und evaluiert.

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Den Startschuss zum Lernenden Energieeffizienz-Netzwerk Frankfurt Rhein-Main gab Rosemarie Heilig, Dezernentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Frankfurt am Main, am 24. April 2015. Im Kaisersaal des Römers würdigte sie die Initiative der beteiligten Firmen, die Klimaziele der Stadt Frankfurt aktiv zu unterstützen. Energieeffizienzsteigerung bezeichnete sie als "die stärkste Verbündete zur Erreichung der Klimaschutzziele der Stadt": Die derzeit noch knapp zwölf Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner der Stadt Frankfurt (inklusive Verkehr) sollen bis 2030 halbiert werden; zudem wird angestrebt, bis 2050 den verbleibenden Energiebedarf weitgehend durch erneuerbare Energien zu decken.

Die Initiatoren des Netzwerks Frankfurt Rhein-Main – neben der Stadt Frankfurt die Arqum GmbH – können auf den Erfahrungen der 30 Pilot-Netzwerke (2009 bis 2014) aufbauen: In diesem Projekt wurden sogar teilnehmende Betriebe, die kaum Möglichkeiten der Energiekostensenkung vermuteten, von einer Energieeffizienzsteigerung von durchschnittlich zehn Prozent überrascht. Das liegt vor allem daran, dass die Lernenden Energieeffizienz-Netzwerke ein erprobtes Verfahren durchlaufen: ein Energieaudit mit Bericht und Maßnahmenübersicht, professionell vorbereitete und moderierte Netzwerktreffen mit Erfahrungsaustausch der Energieverantwortlichen, Betriebsbegehungen beim jeweils gastgebenden Teilnehmerbetriebe sowie ein jährliches Monitoring. Dies alles senkt die Such- und Entscheidungskosten des einzelnen Energieverantwortlichen, der meist wenig Zeit hat, sich diesem Thema zu widmen. Zudem wächst im geschlossenen Kreis der Netzwerkteilnehmer das Vertrauen, was häufig zu einem Austausch über die Netzwerkarbeit hinaus führt. Nicht zuletzt ermöglichen das Ziel der Effizienzsteigerung und die Monitoringergebnisse dem einzelnen Betrieb, sein Image durch glaubwürdigen Klimaschutz zu verbessern.

Die Lernenden Energieeffizienz-Netzwerke werden wissenschaftlich vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, von der Stiftung für Ressourceneffizienz und Klimaschutz (STREKS) sowie vom Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien (IREES) begleitet und evaluiert. Ursula Mielicke vom Projektteam fasst die Ergebnisse der Begleitforschung zusammen: "Die Betriebe der 30 Pilot-Netzwerke erreichten eine Verdopplung der Energieeffizienzsteigerung gegenüber dem Durschnitt der Industrie. 96 Prozent der Betriebe setzten Anregungen aus den Netzwerken in Maßnahmen um, 75 Prozent hätten zumindest einen Teil hiervon ohne Netzwerk nicht umgesetzt. Folgerichtig bewerteten 75 Prozent den Nutzen der Lernenden Energieeffizienz-Netzwerke als hoch gegenüber dem Aufwand." Weitere Lernende Energieeffizienz-Netzwerke sind im Aufbau und werden in Kürze gestartet. Die ersten zehn Netzwerke können eine Förderung in Höhe von bis zu 4.000 Euro für jedes teilnehmende Unternehmen erhalten. 

Bildmaterial:


24.02.2015: Finalist beim Deutschen Energieeffizienzpreis PERPETUUM 2015

Die Lernenden Energieeffizienz-Netzwerke haben beim Deutschen Energieeffizienzpreis PERPETUUM 2015 zwar nicht gewonnen, das Projekt wurde jedoch als Finalist qualifiziert.


29.01.2015: Lernende Energieeffizienz-Netzwerke wurden ausgezeichnet

Label „Good Practice Energieeffizienz“

Die Deutsche Energieagentur (dena) zeichnete die 30 Pilot-Netzwerke für Energieeffizienz und Klimaschutz (LEEN) mit dem Label „Good Practice Energieeffizienz“ aus. Dieses Label kennzeichnet Aktivitäten und Projekte, die zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Senkung der Energiekosten beitragen.

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Die 30 Pilot-Netzwerke haben gezeigt, dass mit der Teilnahme an einem Lernenden Energieeffizienz-Netzwerk (LEEN) eine Verdopplung der Energieeffizienzsteigerung gegenüber dem Durchschnitt der Industrie erreichbar ist. Die Auszeichnung gilt somit den 366 teilnehmenden Betrieben, die mit der Umsetzung von Maßnahmen zum sehr guten Ergebnis beigetragen haben, allen Netzwerkteams für ihr Engagement und ihren Beitrag zur Weiterentwicklung des Netzwerk-Management-Systems sowie dem Projektteam.

Anreiz für 500 Netzwerke bis 2020

Die nachweisbaren Erfolge der 30 Lernenden Energieeffizienz-Netzwerke und weiterer 30 vergleichbarer Netzwerke bildeten den Anreiz für eine Vereinbarung der Bundesministerien für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) mit 18 Verbänden der Wirtschaft. Die Vereinbarung sieht vor, bis 2020 500 Energieeffizienz-Netzwerke mit Schwerpunkt im Verarbeitenden Gewerbe zu gründen. Damit ist dieses Instrument der Wirtschaft für die Wirtschaft auch ein anerkanntes Element der Energieeffizienz-Politik. Bundesregierung und die Wirtschaft erwarten aus der Hochrechnung der in den Lernenden Energieeffizienz-Netzwerken erzielten Ergebnisse Einsparungen an 75 Petajoule Primärenergie beziehungsweise eine Minderung von fünf Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ab dem Jahr 2020. Mit 500 Netzwerken nach dem LEEN-Management-System können die Zielwerte vielleicht noch übertroffen werden.


03.12.2014: Bundesregierung und Wirtschaft unterzeichnen Vereinbarung für 500 Energieeffizienz-Netzwerke

Am 3. Dezember 2014 unterzeichneten Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks zusammen mit 18 Verbänden der deutschen Wirtschaft eine Vereinbarung, bis 2020 in mittelständischen und großen Unternehmen insgesamt 500 Energieeffizienz-Netzwerke zu gründen. 

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Die Bundesregierung und die Wirtschaftsverbände erwarten durch diese Initiative eine jährliche Energieverbrauchsminderung von 75 Petajoule ab 2020, was rund drei Prozent des gesamten industriellen Energieverbrauchs entspricht, sowie eine zusätzliche Verminderung der energiebedingten Treibhausgas-Emissionen von fünf Millionen Tonnen.

Professor Harald Bradke vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI sowie Professor Eberhard Jochem vom Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien (IREES) kommentieren die Unterzeichnung: „Im Jahr 2020 würde eine jährliche Energiekosten-Einsparung von 1,1 Milliarden Euro durch Energieeffizienz-Investitionen erreicht, die mit durchschnittlich 30 Prozent interner Verzinsung hochrentabel sind.“ Die Forscherteams an den beiden Instituten haben seit mehr als zehn Jahren am Konzept der Energieeffizienz-Netzwerke gearbeitet und ihre Performance beobachtet. Hierbei zeigte sich, dass die teilnehmenden Betriebe in Lernenden Energieeffizienz-Netzwerken ihre Energiekosten im Vergleich zum Rest der Industrie mindestens doppelt so schnell vermindern. Die jährliche Energieeffizienz-Verbesserung der 370 teilnehmenden Unternehmen (aus 30 Netzwerken) liegt bei 2,1 Prozent pro Jahr.

Die Grundidee der Lernenden Energieeffizienz-Netzwerke stammt aus der Schweiz: Sie beinhaltet, durch einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch  voneinander zu lernen und in den Betrieben Energie zielorientiert besser zu nutzen. Ein spezielles Netzwerk-Managementsystem zum Aufbau und Betrieb wurde in den vergangenen zehn Jahren entwickelt und erprobt: ein Energieaudit zu Beginn, ein gemeinsam beschlossenes Ziel, regelmäßige Treffen und ein jährliches Monitoring sind die Ecksteine des Ablaufs. Derzeit gibt es etwa 60 derartige Energieeffizienz-Netzwerke in Deutschland. In einem Energieeffizienz-Netzwerk kann jedes mittelständische und größere Unternehmen aktiv in seiner Region teilnehmen. Die Netzwerke werden unterstützt durch zertifizierte energietechnische Berater und Moderatoren. „Es ist ein überzeugendes Instrument zur Energiekostenreduktion aus der Wirtschaft für die Wirtschaft“ – so sehen es die Unterzeichner der Initiative.

 
 

Stimmen aus der Praxis

 
 

Wichtige Fragen

 
 
BMUB Nationale Klimaschutzinititative
Projektträger Jülich
Label „Good Practice Energieeffizienz“
 
 
 

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