Die Netzwerkidee

In annähernd jedem Betrieb gibt es rentable Investitions- und organisatorische Möglichkeiten, die Energiekosten durch eine effizientere Nutzung der Energie zu senken. Sie sind dem Energieverantwortlichen zum Teil bekannt, aber die Zeit für die Vorbereitung und Auswahl der Investitionslösung ist häufig ebenso wenig vorhanden wie für die Suche nach weiteren Ansatzpunkten der Energieeffizienzsteigerung.

 
 

Wie funktioniert ein LEEN-Klassik-Netzwerk?

Ablauf eines Lernenden Energieeffizienz-Netzwerks 
Ablauf eines Lernenden Energieeffizienz-Netzwerks

Ziel eines Lernenden Energieeffizienz-Netzwerks mit zehn bis 15 Unternehmen ist es, durch regelmäßigen moderierten Erfahrungsaustausch die rentablen Effizienzpotenziale für jeden der Teilnehmer schneller und mit geringerem Aufwand verfügbar zu machen. Bereits parallel zur energetischen Beratungsphase und in den folgenden drei bis vier Jahren findet in jedem Quartal hierzu ein Netzwerktreffen statt, das zudem mit einer Betriebsbegehung und meist mit einem Fachvortrag verbunden ist. Die obligatorische energetische Bewertung eines teilnehmenden Betriebs zu Beginn des Netzwerks ist sowohl die Basis für die einzelnen Investitionsmöglichkeiten des Betriebs als auch für ein gemeinsames mehrjähriges Effizienz- und CO2-Minderungsziel des Netzwerks. Ein jährliches Monitoring überprüft das Maß der Zielerreichung.

Wie kommt es zustande?

Im ersten Schritt sucht ein Initiator mit sehr guten Kontakten zu Industrie – das kann zum Beispiel ein Energieversorger, eine Wirtschaftsplattform, eine Kommune oder eine IHK sein – etwa ein Dutzend geeignete Teilnehmer. Die teilnehmenden Unternehmen und Einrichtungen sollten für ihren Energiebedarf jeweils mindestens eine halbe Million Euro pro Jahr aufwenden, damit sich der Aufwand der Netzwerkarbeit rentiert. Die Branche spielt keine Rolle, denn fast überall braucht man Druckluft, Kälte, Dampf oder Heißwasser, Beleuchtung oder kann Abwärme nutzen. Meist ist der Initiator auch der spätere Netzwerkträger, das heißt der Verantwortliche für den gesamten Ablauf des Netzwerks. Ein zertifizierter Moderator übernimmt die Organisation der regelmäßigen Treffen. Zudem steht jedem Netzwerk ein ebenfalls zertifizierter energietechnischer Berater zur Seite, der sich auf geprüfte Berechnungshilfen stützen kann.

Warum ist es so erfolgreich?

Kern des Netzwerkerfolgs ist der moderierte Austausch der gesammelten Erfahrungen der Energieverantwortlichen in einem geschlossenen Netzwerkrahmen. Natürlich dürfen bei dieser Zusammenarbeit keine vertraulichen Daten in die falschen Hände gelangen. Wettbewerber mit den gleichen Kunden sollen deshalb nicht in demselben Netzwerk zusammenarbeiten. Zudem sind die konkreten Daten der einzelnen Unternehmen – wie das angestrebte Sparziel oder die Ergebnisse des jährlichen Monitorings – vertraulich. Nur die Gruppenziele, also die Summe aller Einzelziele, werden bekanntgegeben.

Ebenso tragen die fachliche Expertise und Beratung, an welchen Stellen im Unternehmen beim Energieverbrauch angesetzt werden kann, und die wirtschaftliche Bewertung der Maßnahmen zum Erfolg der Netzwerke bei. Auch ein gewisser Gruppendruck spielt eine entscheidende Rolle: Es entsteht so etwas wie ein ideeller Wettbewerb um die besten Ergebnisse. Außerdem profitieren die Energieverantwortlichen von den Betriebsbegehungen, bei denen sie gezielt nachfragen können und konkreten Anschauungsunterricht vom jeweiligen Energieexperten erhalten. Sie können so durch die schneller umgesetzten Maßnahmen mit Einsparungen entscheidend zu einem guten Geschäftsergebnis ihres Unternehmens beitragen.

 
 

Stimmen aus der Praxis

 
 

Wichtige Fragen

 
 
BMUB Nationale Klimaschutzinititative
Projektträger Jülich
Label „Good Practice Energieeffizienz“
 
 
 

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